Galvanotechnik und Galvanoplastik (oder Galvanoformung) bedeuten nicht das Gleiche. Das konnten Sie sich schon anhand des Titels dieses Artikels denken, aber der Irrtum hält sich hartnäckig. Deswegen wollen wir hier die Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzeigen und erklären.
Galvanotechnik: Was ist das und wie funktioniert es?
Zunächst mal zu den Grundlagen: Galvanotechnik und Galvanoplastik (oder Galvanoformung) basieren auf dem Prinzip eines Elektrotauchverfahrens. Kurz gesagt wird dabei Metall auf ein leitendes Objekt übertragen, indem eine Anode und Kathode in ein elektrolytisches (oder galvanisches) Bad getaucht werden. Dieses Bad besteht aus einer Ionenlösung eines Salzes und dem Metall, mit dem das Objekt überzogen werden soll. Jetzt wird ein Gleichstrom (DC) angelegt und das metallische Ion legt sich als Beschichtung auf das Objekt. Das sind also die Grundlagen. Vor diesem Hintergrund werden wir uns jetzt die beiden Formen der Galvanotechnik, Galvanostegie und Galvanoplastik, im Detail ansehen.
Galvanoplastik (oder Galvanoformung)
Galvanoplastik (oder Galvanoformung) ist der Prozess, bei dem Metall durch ein Elektrotauchverfahren auf einem Objekt angebracht wird. Das galvanische Bad, in das das Objekt getaucht wird, wird verwendet, um Metalle (wie Nickel, Gold oder Kupfer) auf einer leitenden, strukturierten Oberfläche anzubringen.
Bei der Galvanoplastik (oder Galvanoformung) kann das Metall so dick wachsen, wie der Kunde möchte. In der Branche wird das Modell, auf dem das Metall wächst, Mandrel genannt. Es wird normalerweise nach dem Abschluss des Beschichtungsvorgangs entfernt. Das Modell besteht aus leitenden und nichtleitenden Teilen – das Metall lagert sich nur auf den leitenden Bereichen an. So entsteht ein eigenständiges Produkt, das leicht vom Modell entfernt werden kann und auch Löcher oder Schlitze haben kann und in jeder beliebigen Form hergestellt werden kann.
In unserem Whitepaper zum Thema lesen Sie mehr über Galvanoplastik (oder Galvanoformung) .
Galvanotechnik
Bei der Galvanotechnik wird eine sehr dünne Schicht auf einem bestehenden Objekt durch ein Galvanotauchbad aufgetragen. Das ist beispielsweise auch nach der Galvanoplastik (oder Galvanoformung) möglich, weil Galvanotechnik auf einer großen Bandbreite von Produkten angewendet werden kann.
Welche Materialien dabei verwendet werden, hängt von der Zusammensetzung des Bads ab und den Bedingungen der Ablagerung. Durch Galvanotechnik können die Oberflächeneigenschaften eines Objekts verändert werden. So kann beispielsweise eine höhere Widerstandskraft gegenüber chemischer und/oder Abriebs-Korrosion erreicht werden.
Was ist also der Unterschied zwischen Galvanotechnik und Galvanoplastik?
Beide Prozesse basieren also auf Elektroablagerungen und Galvanotauchbädern – was macht den Unterschied aus?
Bei der Beschichtung durch Galvanotechnik wird das aufgetragene Metall zum Teil des existierenden Produkts. Die Galvanoplastik (oder Galvanoformung) dagegen wird genutzt um ein eigenständiges Produkt zu erstellen: Das Mandrel (Modell oder Muster) wird vom Produkt entfernt und das Resultat ist vollständig durch Galvanisierung entstanden. Ein solches Produkt der Galvanoplastik (oder Galvanoformung) kann durch Galvanotechnik überzogen werden, um widerstandsfähiger zu werden – oder einfach attraktiver auszusehen.
Wieso Galvanoplastik für Ingenieure interessant ist
Galvanoplastik (oder Galvanoformung) hat eine Reihe von Vorteilen. Einige davon lösen insbesondere Herausforderungen, denen Ingenieure täglich begegnen müssen: Kurze Vorlaufzeiten, effiziente Betriebsabläufe, ständige Innovationen, Kosteneffizienz und Massenproduktion.
Sie können diese Ziele durch die richtige Herstellungsmethode erreichen: Galvanoplastik (oder Galvanoformung) könnte genau diese Methode für Ihr Projekt sein.
Wenn Sie mehr über Galvanoplastik (oder Galvanoformung) erfahren möchten und überlegen, ob es zu Ihren Anforderungen passt, empfehlen wir unser kostenloses Whitepaper zum Thema Galvanoplastik.
